19.11.24
Unser Freund Karl Landwehr ist gestern im Alter von 69 Jahren gestorben. Vor sechs Wochen noch stand er auf dem Tennisplatz, aber eine bösartige Krankheit hat seinem Leben ein Ende gesetzt. Sein Tod zeigt aber auch uns die eigene Endlichkeit, die man ja gerne verdrängt.
Karl war für uns im Theater ein besonderer Mensch. Er war freundlich, gesprächig, schauspielerisch begabt, wortreich, immer gut aufgelegt und voller Ideen. Sein Engagement sorgte dafür, dass er im Kreis seiner Theaterfreunde das „Theater Dammer Berge“ gründete, und er war maßgeblich daran beteiligt, die heutige Architektur der Bühne mit der LED-Wand und der Drehbühne bei den Dammer Domfestpielen zu entwerfen und umzusetzen.
In 9 Theaterstücken übernahm Karl bedeutende Rollen, im ersten Stück „Die Räuber vom Mordkuhlenberg“ sogar 2 Rollen. Unvergessen aber ist seine Rolle des mutigen optimistischen Bergmanns in „Glückauf – eine unvergessene Liebe“.
Karl, wir rufen Dir „Glückauf“ zu!
Wir werden Dich nie vergessen.
Es tut uns so leid.
Unser tiefempfundenes Beileid sprechen wir Deiner Familie aus.
Der Eiserne Räuber ist für unser Theater wie das Bundesverdienstkreuz.
Viktoria Themann
Schon im nächsten Theaterstück „Glückauf – eine unvergessene Liebe“ übernahm sie schon 2 keinere Rollen und die Rolle der Sängerin. Eine glockenklare Stimme.
Im zweiten Stück „Amerika und das große Glück“ übernahm sie zwei Rollen, die der Ladybird mit einer bravourösen Gesangpartie und die Rolle der Tochter Anna bzw. der Schwester des Bruders, gespielt von Frank Westerhaus. Der Abschied von ihrem Bruder, der über den Atlantik nach Amerika in einem Segelschiff fuhr, war herzergreifend. Viktoria sang das Lied „Der Stein“ von Hans Schneppat, das Viktoria so einfühlsam sang, dass es jeden in der Aula rührte. Da hat sie sich in die Herzen der Zuschauer gespielt.
Im nächsten Stück „Ist der Winter bestechlich? „spielt Viktoria die Frau Dr. Winter, Vorsitzende der kleinen, aber pfiffigen Opposition. Trotz ihrer klaren politischen Linie wird sie von den finanzstarken Investoren in ein undurchsichtiges Netz von Intrigen verstrickt, und jeder fragt sich: Bleibt sie sich treu und erliegt auch sie den Verlockungen von Werner und Stefan?
Viktoria, du bliebst treu.
„Romeo und Julia in den Dammer Bergen“ war das erste Stück im Rahmen der Dammer Domfestpiele. Viktoria wurde nur als Sängerin eingesetzt, das lag daran, dass in diesem Jahr ihr Familienleben deutlich wichtiger war als Theater Ich verkürze: Rund um die Zwillinge herum.
Im Theaterstück „Die Räuber vom Mordkuhlenberg“ spielte sie die Rolle der kecken und vorwitzigen Sekretärin im Gerichtsaal. Richter war Stefan Rinklake.
Was Du da auf der Bühne spieltest, Viktoria, war fernsehreif.
Im letzten Regen-Theaterstück „Vom Jungen, der Hitlers Pläne durchkreuzte“ teilte sie mit Jessica die Hauptrolle. Die Rolle der Klara Spille. Diese Rolle lag mir sehr am Herzen, denn Klara Spille war meine Mutter.
Über die schauspielerische Leistung brauche ich heute kein Wort zu verlieren. Ihr beide wurdet von überall, weit über den LK Vechta hinaus, mit Lob überworfen.
Ein Theaterstück habe ich eben noch nicht erwähnt. „Im Westen geht die Sonne auf“
Dort spielte Viktoria die Rolle der karrierebewussten jungen selbständigen Frau aus Westdeutschland und trifft auf einen ruhigen zurückhaltenden rückwärtsgewandten Ingenieur aus Kasachstan.
Da prallen die Weltbilder von West und Ost aufeinander und gipfeln in dem harten spannenden Dialog zwischen Frank Westerhaus und Viktoria.
Dieser faszinierend gespielte Dialog war für mich einer der Höhepunkte unseres Theaters in Damme. Auch noch nach Jahren erweise ich immer noch den beiden Reverenz, und heute besonders Dir, Viktoria. Du bist eine ausgezeichnete Schauspielerin.
Gerührt: Viktoria
Die Laudatoren: Bernd Kessens und Hans Schneppat
In der Emmaus-Kapelle wurden den ganzen Tag für die Dammer Domfestspiele eine Taufe und eine Beerdigung gedreht.
Appell an alle Gönner, Freunde, Liebhaber des Theaters in Damme:
Am 10. August wird um 10 Uhr in der Emmaus-Kapelle in Rieste ein Film gedreht.
Für Verpflegung wird gesorgt.
Kommt bitte in dunkler einfacher Kleidung!
Mit Euch wird das Theaterstück Anno Domini MDCCLXV: Der Sohn zweier Väter an Glanz gewinnen.
Haui Günter Hausfeld, einer der beeindruckenden Schauspieler des Theaters in Damme, hängt Säcke vor Fenster und Türen in dem Stück Anno Domini MDCCLXV: Der Sohn zweier Väter. Eine Filmaufnahme über das Haus für Donnerkeil, eine Familie, die im Jahre 1789 ins Moor verbannt wurde.
Hans Schneppat vertonte das Gedicht über den Obervogt (Polizeichef in einem Dorf) im neuen Theaterstück: Sohn zweier Väter
Bis zum 25.4.24 hatten 251343 Besucher diese Seite aufgerufen. Heute bis zum 28.4.24 waren es 251834
Der junge Held in dem neuen Theaterstück „Anno Domini MDCCLXV: Der Sohn zweier Väter“ wirbt mit diesem Gedicht um die Gunst eines jungen Mädchens.
(Steffen und Paul umgehend auswendig lernen!)
(Hier darauf tippen!“)
Spätes Kompliment
Heute Morgen am 24.3.24 waren wir der Kleinen Galerie in Steinfeld, und nach der aufheiternden Begrüßung von David Beavan trug ein Nachwuchstalent ein paar Gedichte vor.
In der Pause sprach mich eine namhafte Theaterregisseurin aus Oldenburg an, die die Dammer Domfestpiele viermal besucht hatte und vom jungen Hauptdarsteller gerührt war, der das Kreuz in dem Theaterstück „Vom Jungen, der Hitlers Pläne durchkreuzte“ auf die Bühne schleppte und dort als Siegestrophäe aufrichtete. Sie war vom Stück stark beeindruckt, schwärmte von den Schauspielern und von allem Drumherum.
„Ihr wart authentisch, spieltet frei aus euren Herzen, ich bin euer Fan. Besser gehts nicht.“
Wenn man vor dem Mittagsessen ein solches Kompliment hört, wird aus dem Appetit ein Mordshunger auf mehr im nächsten Jahr: Anno Domini MDCCLXV: Der Sohn zweier Väter
Sensation
Wir hatten zu Hause nichts mehr zu essen. So entschieden wir, auswärts zu speisen. Der Lindenhof geschlossen, Regina geschlossen, Rathausrestaurant zu voll, da hatte Christa die Idee, zu Everding zu gehen.
Und wer saß da und aß?
Nun er mit der Gemahlin.
Wir setzten uns dazu, ein wunderschönes Gespräch, ein schöner Abend und eine Sensation:
Er sagte, er hätte den Text vom nächsten Theaterstück schon im Kopf.
Und was bedeutet das?
Fangt schon heute an, den Text zu lernen!
Gruß Bernd Kessens
Nach dem Carneval ist VOR dem Theater
Stichwort: Drehort Kirche und Zimmer des Lehrers
Besonders für die Filmer:
Ist diese ev. Kirche in Wulfenau geeignet?
Sie sieht gut aus, 85 Sitzplätze, gute Orgel. Wir können ohne Einschränkung drehen, kostet nichts.
Hier werden die Dammer Domfestspiele stattfinden.
Domfestspiele finden 2025 in Damme statt
Bernd Kessens arbeitet letztmals an Stück
Von Klaus-Peter Lammert in der OV vom 14.9.23
Damme. Eigentlich sollte das Stück „Vom Jungen, der Hitlers Pläne durchkreuzte“ das dritte und letzte gewesen sein, das Bernd Kessens für die Dammer Domfestspiele schreiben wollte. Eigentlich hatte er, der langjährige Vorsitzende, Autor und Regisseur des Vereins Theater Dammer Berge, vor, sich nach den Festspielen 2022 in den Ruhestand zurückziehen zu wollen.
Eigentlich, denn wieder einmal kam im Leben eines Menschen manches anders, als der sich das gedacht hatte. Und so ließ sich Bernd Kessens von Vereinsmitgliedern überzeugen, noch einmal ein Stück zu schreiben. Das hat er zum Teil getan, beziehungsweise – noch arbeitet er an dem, was die Schauspielerinnen und Schauspieler auf die Bretter bringen sollen, die vielen die Welt bedeute.
Allerdings: Nicht im kommenden Jahr, sondern erst 2025 sind die nächsten Domfestspiele geplant. Der genaue Termin sei noch offen, sagte Bernd Kessens. Es müsse nicht unbedingt wieder der September sein, wie bei den drei vorhergegangenen Domfestspielen. Aber: Es werden definitiv die letzten sein, für die er ein Stück schreibt.
Als Arbeitstitel nennt der Autor „Anno MDCCLXV: Der Sohn zweier Väter“. Somit errät der in der lateinischen Zahlenwerk Kundige, dass die Handlung ab dem Jahr 1765, etwa 24 Jahre vor der Französischen Revolution, angesiedelt ist. In die Handlung fließt als ein Thema ein das weltweit einzigartige Goldenstedter Simultaneum mixtum, bei dem Katholiken und Protestanten von 1650 bis 1850 gemeinsam Gottesdienste feierten und jeweils eigene Liturgieanteile besaßen.
Ferner geht es um die Feudalherrschaft und die soziale Hierarchie. Seinerzeit waren 90 Prozent der Bauern eigenhörig gewesen, das heißt, sie waren von ihrem jeweiligen Grundherren abhängig. Hinzu kamen Handwerker, Kötter und Heuerleute, die Land von den Bauern pachteten. Etwa 10 Prozent der Bevölkerung auf dem Land waren damals Bettler oder Tagelöhner.
Das Stück der vierten Dammer Domfestspiele fußt auf dem Bernd-Kessens-Roman „… und an den Füßen eine goldene Uhr“ aus dem Jahr 2000.
Der Inhalt: Im Jahr 1786 entdeckt der im Buch 18 Jahre alte Ranzen Donnerkeil, der mit seinen Eltern ins Moor verbannt worden ist, dass er der Sohn zweier Väter ist – eines leiblichen, der ihm aber unbekannt ist, und seines sozialen Vaters, der Mann seiner Mutter. Auf die Spur bringt ihn eine goldene Uhr, die bei der Taufe in sein Bett gefallen war.
Außerdem hat Bernd Kessens, so ist auf der Internetseite der Gemeinde Goldenstedt zu lesen, in die Erzählung eingearbeitet die Auseinandersetzungen von Katholiken und Protestanten sowie die Rivalität zwischen dem katholischen Priester und dem evangelischen Küster. Und Spielball aller – der Kirche, der Bauern, der Grundherren, der Leibeigenen, einer Todesangstbruderschaft, der Vögte – ist Ranzen Donnerkeil, entrechtet, verstoßen, allein. Die Handlung im Theaterstück sei fast authentisch, sagt Bernd Kessens dazu.
Aber er ist wegen der nächsten Domfestspiele nicht nur längst in Sachen Bühnenstück aktiv. Da geplant ist, die acht vorgesehenen Filmsequenzen im Museumsdorf Cloppenburg zu drehen, nahm Bernd Kessens mit dessen Direktor Dr. Torsten Müller Kontakt auf. Er habe ihm die Dreherlaubnis signalisiert, sagt der Autor und Regisseur.
Zudem war er mit Michael gr. Klönne, Andre Hoyka und Ronald Bötefür vom Filmteam gr. Klönne sowie dem Licht- und Ton-Verantwortlichen Ludger Kohake auch im Museumsdorf unterwegs, um nach passenden – wie es Neudeutsch heißt – Locations zu suchen. „Wir haben sie gefunden“, meldet Bernd Kessens Vollzug.
Ein prächtiger Bauernhof, ein Heuerhaus sowie die Kirche im Museumsdorf erwiesen sich als goldrichtig. Im Frühjahr 2024 sind die Dreharbeiten vorgesehen. Sie sollen einen Tag dauern.
Zum weiteren Procedere sagt Bernd Kessens: Im November wolle er das Stück bei der Generalversammlung des Vereins Theater Dammer Berge vorstellen. Dann werde jeder potenzielle Schauspieler ein Textexemplar bekommen. Nach dem Lesen soll jeder sagen, welche Rolle er gerne spielen wolle. Der Probenbeginn soll sich möglichst ab Frühjahr 2024 anschließen.
Er wolle, erklärt Bernd Kessens weiter, gerne fast jede der 22 Rollen in dem 2-stündigen Stück doppelt besetzt haben. Wie 2022 soll die Bühne vor dem Portal der St.-Viktor-Kirche stehen. Die geteilte Tribüne soll 500 Zuschauern Platz bieten. Nur der hintere Teil wird überdacht sein, um den Charakter des Freilichttheaters zu erhalten.
Und warum liegen 3 Jahre zwischen den dritten und den vierten Domfestspielen? „Das ist wegen des mittlerweile riesigen Aufwandes so“, antwortet Bernd Kessens. Da sei ein Zwei-Jahres-Rhythmus einfach nicht mehr möglich.
Im neuen Theaterstück geht um einen jungen Mann, der 20 Jahre nach seiner Geburt zufällig erfährt, er könnte vielleicht zwei Väter haben. Wir schreiben das Jahr Anno 1765.
Wo findet man Kulissen aus diesen fernen Jahren?
Natürlich im Museumsdorf in Cloppenburg.
Das Filmteam (Michael gr. Klönne, Andre Hoyke, Ronald Bütefür), Ludger Kohake, Werner Schiller und Bernd Kessens gingen auf die Suche, um den richtigen Standort für einen Film zu finden: Kirche
Der frühere Bundestrainer der deutschen Nationalmannschaft und Vater der WM-Wunderelf von 1954 galt ja schon zu Lebzeiten als erster Fußballphilosoph – und bis heute sind seine Sprüche legendär: „Das nächste Spiel ist immer das schwerste.“ und „Nach dem Spiel ist vor dem Spiel.“
Übertragen auf unser Theaterstück. Das letzte Stück war ein tolles Stück, aber das nächste Stück wird das schwerste Stück sein.
Das Drehbuch ist in Arbeit, die Standorte für die Filme werden am 2.9.23 im Museumsdorf gesucht. Und hoffentlich bekommen wir eine Drehgenehmigung.
Im Stück geht um einen jungen Mann, der 20 Jahre nach seiner Geburt zufällig erfährt, er könnte vielleicht zwei Väter haben. Wir schreiben das Jahr Anno 1765
Man soll es nicht glauben,
und doch ist es wahr,
der Frost kaum gewichen,
und schon singt der Star.
Natürlich nicht Amsel, Drossel, Fink und Star
und die ganze Vogelschar,
sondern:
Der Star geht auf und der Stern strahlt entgegen dem Jahr:
2025
ein neues Theaterstück wird aus der Taufe gehoben.
Vom Jungen, der Hitlers Pläne durchkreuzte“
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Günter Hausfeld
https://www.oeffentlicheoldenburg.de/content/privat/magazin/wir-fuer-sie/
Unser Bühnenmaler Josef Uptmoor wird für das Theaterstück „Vom Jungen, der Hitlers Pläne durchkreuzte“ vier (4) Bilder malen, die auf der Drehbühne stehen. Um sich vorzustellen, wie groß die Bilder sind, deshalb die Maße: 8 Meter mal 3 Meter
Premiere am 15.9.22 bei den Dammer Domspielen
In dem Theaterstück „Vom Jungen, der Hitlers Pläne durchkreuzte“ gibt es einen Disput zwischen dem nationalsozialistischen Lehrer Höcker und seiner Verlobten Klara (beide Lehrer an einer Schule)
Sie schwärmt für Swing, er nennt das verächtlich „undeutsch“.
Premiere: 15.9.2022 / Karten bei info@buchhandlung-damme.de
- Der Verein „Theater Damme Berge“ führt 2022 ein besonderes Stück unter freiem Himmel auf.
- Bei den Dammer Domfestspielen unter dem Titel: „Vom Jungen, der Hitlers Pläne durchkreuzte“ ist der Oldenburger Kreuzkampf von 1936 Thema.
- Der erfahrene Autor Bernd Kessens hat das Stück geschrieben und führt Regie.
So stellt Bernd Kessens es sich vor: Im Hintergrund der Bühne steht ein Chor, gekleidet in einfache Kleidung der 1930er Jahre. Voller Begeisterung singt er „Fest soll mein Taufbund immer stehen“. Plötzlich marschieren aus dem Parkett Trompeter zur Bühne, in braunen Uniformen. Sie blasen aus Leibeskräften „Die Fahne hoch, die Reihen fest geschlossen“, das „Horst-Wessel-Lied“, Parteihymne der Nazis. Die Trompeter marschieren auf die Bühne, übertönen schließlich den Kirchenchor. Chor und Schauspieler ziehen sich zurück. Die Bühne gehört den Trompetern, die Nazihymne hat sich gegen das Kirchenlied durchgesetzt.
„Die Trompeter treiben praktisch alle Menschen von der Bühne. Mit Lärm statt mit Argumenten. So haben die Nazis es doch gemacht.“ Bernd Kessens hat sich in Begeisterung geredet. Er sieht das Bild schon vor seinen Augen. Dabei steht die erste Probe noch bevor. Für das Theaterstück „Vom Jungen, der Hitlers Pläne durchkreuzte“, bei den Dammer Domfestspielen, aufgeführt unter freiem Himmel auf dem Kirchplatz von St. Viktor Damme, acht Mal ab dem 15. September 2022. Bernd Kessens ist Autor und Regisseur.
Ein Hauch von Oberammergau
Den Chor auf der Bühne wird der Kirchenchor von St. Viktor spielen, die Trompeter kommen von Musikvereinen im Ort. Auch die Schauspieler sind Freizeitkünstler, Menschen aus Damme und Umgebung, Mitglieder im Verein „Theater Dammer Berge“. Ein Hauch von Oberammergau im Kreis Vechta.
Das Theaterstück greift den Oldenburger Kreuzkampf im November 1936 auf, als sich die Menschen in Südoldenburg gegen die Landesregierung wehrten. Die wollte die Kreuze aus den Volksschulen entfernen. In einer regelrechten Massenbewegung zwangen die Menschen die Regierung, nach wenigen Tagen ihren Erlass wieder zurückzunehmen.
Atmosphäre der Nazizeit einfangen
Das Stück habe aber nicht den Kreuzkampf selbst als Thema, betont Kessens. Der diene als Hintergrund, die Atmosphäre der Nazizeit auf dem Land einzufangen, gezeigt wie unter einem Brennglas in einer kleinen Volksschule.
Dort treffen junge Lehrerinnen auf einen Nazi-Rektor und einen offen denkenden Lehrer, auch die Schülerschaft ist gespalten. Bis ein Junge heimlich ein Hitlerbild in der Schule bemalt, dem Diktator Teufelshörner aufsetzt.
Historischer Kern der Geschichte
Diese Geschichte hat Bernd Kessens von einem 89 Jahre alten früheren Lehrer-Kollegen gehört, sie ist historisch. Auch die Szene, in der eine junge Lehrerin von einem hohen Geistlichen zum Widerstand gegen die Nazis gemahnt wird, hat sich so zugetragen. Seine Mutter habe die selbst erlebt und ihm erzählt, berichtet Kessens. Die Hauptdarstellerin trägt deshalb auch ihren Vornamen: Klara. Kessens fasst zusammen: „Der Kreuzkampf ist noch lebendig im kollektiven Bewusstsein der Region.“
Der frühere Deutschlehrer schreibt Bücher und Theaterstücke mit regionalem Bezug; seit 2005 führt er sie mit dem Verein „Theater Dammer Berge“ auf. Dieses Mal will er zeigen, wie normale Menschen einer Kleinstadt auf dem Land in der Nazizeit vielleicht handelten und handeln konnten – „für mich der Kern des Stücks“. Das in einem furiosen Finale gipfeln soll, an dessen Ende ein großes Kreuz auf der Bühne aufgerichtet wird und die Glocken der Viktor-Kirche läuten. „Besonders eindrucksvoll“, sagt Bernd Kessens, und seine Augen leuchten erneut. Seine große Hoffnung: Ein Stück über diese Zeit zu schreiben, „das noch heute den Nerv der Menschen treffen könnte.“
Stichwort Kreuzkampf: Die NS-Landesregierung im Freistaat Oldenburg ordnete am 4. November 1936 an, alle Kreuze aus staatlichen und kirchlichen Schulen zu entfernen. Die Menschen setzten sich sofort zur Wehr. Bei einer Kundgebung im Wallfahrtsort Bethen protestierten 3.000 Menschen. In den Dörfern wurden Mitglieder der NSDAP verprügelt. Abordnungen aus den Gemeinden protestierten in Oldenburg bei der Regierung. Gauleiter Carl Röver fuhr zu einer Kundgebung in die Münsterlandhalle in Cloppenburg. Er kam vor fast 7.000 wütenden Menschen aber nicht zu Wort, zog den Kreuz-Erlass dann spontan zurück. Diese Form des Widerstands blieb einzigartig in Deutschland. In Goldenstedt (Kreis Vechta) flammte er 1938 noch einmal auf bei der Schließung einer katholischen Schule auf; hier reagierte das Regime mit Verhaftung und Konzentrationslager. (fjs)
Der neue Vorstand mit dem strahlenden Vorsitzenden Aloys Schulte inmitten seiner Crew
von links: Frank Westerhaus, Saskia Volbers, Aloys Schulte, Viktoria Themann, Karoline Zerhusen, Stefan Rinklake, Jessica Ewald
Wunderbare Premiere
Riesenapplaus bei allen Aufführungen der Dammer Domfestspiele
„Noch einen Schritt, und wir sind im Himmel.“